Wieder
eine Binsenweisheit. Aber versetze dich doch einmal in die Lage deines Lebens: wie soll es sich verändern, wenn du ihm keinen Raum für Veränderungen gewährst? Wie willst du Lebensfreude und Humor
zurück gewinnen? Ich kann es nicht oft genug sagen: Du brauchst keine Angst vor Veränderungen zu haben. Veränderungen können der Anfang von etwas ganz Tollem sein. So viele warten auf den
Lottogewinn oder die Erbschaft eines unbekannten Onkels aus Südamerika. So viele warten darauf, dass ihre alte Liebe wieder vor der Tür steht oder dass die Person, mit der sie verheiratet sind,
vom Bus überfahren wird. In meiner Heilpraxis für Psychotherapie höre ich immer wieder Forderungen in Richtung Kinder, Eltern, Arbeitgeber – die sollten sich gefälligst verändern. Das
funktioniert nur in den seltensten Fällen. Du kannst dich noch so sehr quälen, durchhalten, jammern, zetern und klagen: wahrscheinlich wird sich nichts verändern, wenn du dich nicht
veränderst.
Auf Wunder warten?
Und wenn du nicht die Kraft dazu hast, dann wartest du eben noch eine Weile, bis es soweit ist und du genügend Kraft aufbringst, um wenigstens Kleinigkeiten zu verändern. Ich will auch gar nicht ausschließen, dass plötzlich und unerwartet ein Wunder in deinem Leben passiert und sich alles von selbst wieder zum Guten wendet. Wunder geschehen immer wieder, vielleicht hast du ja Glück.
Beginne damit, Routinen zu durchbrechen
Doch wenn du es satt hast zu warten, dann könnten kleine Veränderungen dazu führen, dass sich was tut. Nicht gerade ein Wunder, aber kleine Verbesserungen. Du sollst nicht deinen Charakter verbiegen, sondern erst einmal nur feinere Nuancen abwandeln. Sei vielleicht etwas freundlicher. Zuerst zu dir selbst und dann zu deinen Mitmenschen. Du wirst sehen, kurz danach geschehen kleine, positive Veränderungen im Alltag. Achte darauf wie Lebensfreude und Humor schrittweise zurück kommen. Oder vielleicht bist du schon super nett und für dich ist eher die andere Richtung besser: du solltest vielleicht etwas bestimmter Nein sagen, wenn jemand etwas von dir verlangt, das du nicht leisten oder geben möchtest. Oder gratuliere jemandem einmal NICHT zum Geburtstag, sondern rufe eine Woche vorher an, um der Person alles Liebe und Gute zu wünschen. Mir reicht es ja schon, wenn du anstatt eine WhatsApp zu schicken, nur mal wieder telefonieren würdest, mach einfach mal was anders. Oder schicke Blumen ohne Grund, mach dir nen Schlitz ins Kleid oder wähle beim nächsten Mal einen anderen Weg zur Eisdiele.
Trau dich, die Veränderungs-Dosis zu steigern
Du kannst du dich nach Alternativen umschauen: Ok, ein neuer Job ist schwierig, neue Eltern geradezu unmöglich, ein neuer Körper ist superteuer, eine schönere Wohnung praktisch unbezahlbar. Man
muss es nicht gleich übertreiben.
Jaja - und jetzt kommen die Vorschläge mit dem Sport und der Ernährungsumstellung – ich weiß, wie schwer das ist. Aber vielleicht rufst du zuerst einmal deinen Personalleiter an und fragst, ob es
in deiner Firma nicht Möglichkeiten gibt, sich weiterzuentwickeln. Oder du trägst mittwochs jetzt immer rote Unterwäsche oder du brätst dir jeden Donnerstag einen Storch. Fang mit Kleinigkeiten
an.
Keine Angst vor blöden Kommentaren
Das Problem mit Veränderungen ist, dass sie anderen als willkommener Gesprächsstoff dienen und dass andere gerne abfällig, unverständig oder idiotisch reagieren, weil sie sich selber niemals
trauen würden. Ein sonderbarer Reflex sorgt dafür, dass sie Veränderungen skandalisieren, das ist eine Ersatzdroge für eigene Abenteuer. Lass dich von denen nicht ins Boxhorn jagen. Antworte
einfach, dass du eine Veränderung gebraucht hast und schon sind sie still. Und diejenigen, die dich scheitern sehen wollen, mit denen wolltest du doch sowieso nichts mehr zu tun haben,
oder?
Ganz egal womit du anfängst, Hauptsache, du fängst an, etwas zu verändern und hörst auf, auf ein Wunder zu warten.
Wenn du diesen Beitrag teilen, liken oder kommentieren willst, sei dir bewusst, dass du automatisch einen Teil deiner Privatsphäre aufgibst. Ich freue mich genauso über eine Email oder eine Snailmail an Dr. phil. Ariane Windhorst, Heilpraxis für Psychotherapie (HPG), Cäcilienstraße 19, 30159 Hannover oder einen Anruf: 0163-2612934. WhatsApp habe ich übrigens nicht.