Beziehungsproblem: Defekte Wunscherfüllungsmaschine abzugeben?

Praxis Dr Windhorst: Psychotherapie und Kommnukikationspsychologie in Hannover. Männer sind doch keine Wunscherfüllungsmaschinen.

 

Leicht lösbare Beziehungsprobleme in der Heilpraxis für Psychotherapie

 

Teil 1: Die kaputte Wunscherfüllungsmaschine

 

Du bist unglücklich, weil dir dein Mann keinen einzigen Wunsch mehr von den Augen abliest? Das ist zwar schade, aber der Normalzustand. Männer, die ein Gespür dafür haben, womit sie ihrer Frau eine Freude machen können, sind meistens vergriffen und solche Frauen, die einen dieser Sorte erwischt haben, geben ihn auch nicht mehr her. Dabei sind diese Exemplare gar nicht so außerordentlich selten. Es gibt sie in großer Zahl sogar, nur sind die meisten von ihnen nicht oft und auch nicht lange in diesem verheißungsvollen Zustand. 

 

Die meisten Männer geben sich in ihrer Beziehung auch nach dem Ende des Honeymoons tüchtig Mühe und versuchen, es ihren Frauen so oft wie möglich recht zu machen, doch viele haben nach einer Weile keinen rechten Spaß mehr an romantischen Einfällen und nach einigen Jahren wird es ihnen zu anstrengend und sie verfallen in eine gemütliche und absolut nett gemeinte Routine ohne Überraschungen.

 

Die Tragödie solcher Paare ist keine kalte, lieblose Beziehung, sondern ein simples Beziehungsproblem, das ihrem Liebesglück im Wege steht: Sie reden nicht mehr miteinander, jedenfalls nicht über diese Dinge. Es verschlägt den Frauen regelrecht die Sprache, wenn es darum geht, ihre Wünsche zu äußern. Der Knoten der stummen Erwartungshaltung verfestigt sich und mit jeder neuen Enttäuschung leiden sie ein wenig verbitterter und sie erwarten in der Paartherapie, dass der andere sich endlich ändert, bzw. wieder so wird, wie zu Beginn der Partnerschaft. Nach einer Weile erwarten sie schon die Enttäuschung und machen es sich in einer besonderen Art der Tapferkeit und des Selbstmitleids gemütlich. 

 

Am Anfang war alles toll, er hat sie mit kleinen und großen Aufmerksamkeiten überrascht und manche Frauen harren jahrelang in der Erinnerung an diese großartige Zeit, in der sie sich wie eine Königin gefühlt haben aus und sie ziehen ihre Beziehung durch, nur weil die Erinnerung an die ersten Monate in ihnen die Hoffnung wach hält, dass der Mann an ihrer Seite wieder so werden könnte, wie er damals war. Andere sind desillusioniert und verärgert darüber, dass er nach den ersten Jahren oder sogar schneller in eine gewisse Stumpfheit abglitt und in ihren Augen nur noch alles falsch macht. Sie unterstellen ihnen sogar, dass sie sie ärgern wollen und das ist der Anfang vom Ende. Auf die Frage: „Lieben Sie Ihren Mann nicht mehr?“ antworten sie, „doch noch liebe ich ihn, aber nicht mehr lange, wenn er so weiter macht.“ Und wenn ich ihn frage „lieben Sie Ihre Frau nicht mehr?“ antwortet er, „doch natürlich, alles ist in bester Ordnung, könnte nicht besser sein, die Beziehung funktioniert super!“- sie merken es gar nicht.

 

Viele Männer sind so.

 

Ihre Frauen zählen mir zwanzig Situationen in einer Woche auf, in denen ihre Kerle sich verkehrt verhalten haben und sie überlegen, Schluss zu machen, circa zwei bis drei Jahre, bevor sie wirklich einen Schlussstrich ziehen. Wenn Kinder da sind, kommt es vielleicht nur zu einer inneren Scheidung: sie fühlen sich vernachlässigt, ungeliebt und missverstanden. Dabei ist oft nur Letzteres ist richtig: es handelt sich um ein eine Aneinanderreihung von Missverständnissen, weil beide einander ihre Erwartungshaltung nicht mitgeteilt haben.

 

Und dann kommt es zu dem herrlichen Zickzack-Kommunikationsmodell, das Paul Watzlawick bekannt gemacht hat: Er zieht sich zurück, weil sie nörgelt und sie nörgelt, weil er sich zurückzieht. 

 

So einen kann ich nicht lieben

 

„Aber ich kann keinen Mann lieben, der sich so idiotisch anstellt“ oder „dass ich ihm immer genau sagen muss, was er machen soll turnt mich ab“. Frauen wünschen sich Männer, die ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen, aber nur die wenigsten Männer behalten diese Gabe langfristig. Alle anderen sind darauf angewiesen, dass ihnen ihre Frauen sagen, was sie sich wünschen. 

 

Und in einer wirklich gut funktionierenden Beziehung müssen  beide immer ein bisschen mehr geben und ein bisschen weniger erwarten, als sie denken. 

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