Muttertag oder Vatertag? Mehr Familientage!

Mutter sein, regretingmotherhood, Vater sein, Familienleben, Tipps für eine funktionerende Familie, Psychotherapie und Kommunikationsberatung in Hannover

Rollenbilder verändern sich - Orientierung geht verloren

 

Grob gesagt, hatten Väter früher nur ordentlich Geld nach Hause zu bringen, Mütter hatten gut zu kochen und Kinder hatten ihre Schulaufgaben zu machen und gelegentlich im Haushalt mitzuhelfen. Darüberhinaus sollten sie wieder zuhause sein, bevor es dunkel wurde. Ab und zu ein gemeinsamer Auflug oder ein Familienfest - und so gingen die Jahre familientechnisch vorüber, bis Kinder groß waren.  Jeder kannte seine Rolle und die Pflichten waren überschaubar. Heute haben wir mehr Freiheit und mehr Selbstverwirklichungsspielraum, aber auch mehr Unsicherheit. Die Aufgabe, ein Familienleben zu pflegen, sich zusammen etwas aufzubauen und seine Kinder ohne Schaden ins Erwachsenenalter zu befördern, bringt Eltern oft an den Rand der körperlichen und geistigen Erschöpfung, weil es keine festen Regeln mehr gibt, die als normatives Geländer Sicherheit darüber vermitteln, was gut ist und was nicht. 

 

Wir wollen immer alles richtig machen

 

Abgesehen davon, dass die alten Ideen aus dem 20. Jahrhundert immernoch in vielen Köpfen als Maßstab verankert sind, ist es auch heute mit all der Freiheit sau-anstrengend, ein Familienleben zu führen, weil die Rahmenbedingungen nicht mehr so gegeben sind. Beispielsweise ist es heute praktisch unmöglich, als Hausfrau glücklich zu werden, denn es ist gesellschaftlicher Konsens, dass junge Mütter frühzeitig wieder arbeiten gehen - oft müssen sie das auch, denn EIN normales Gehalt reicht meistens nicht mehr aus, um den Lebensstandard für die ganze Familie zu halten.  Wer nicht arbeitet (Geld verdient) entspricht nicht der gesellschaftlichen Norm, ist daher ein:e Ausßenseiter:in und das allein führt zu Unbehagen. Noch größer wird dieses Unehagen, wenn Frauen in finanzelle Abhängigkeit geraten, sich zerreißen, um es allen recht zu machen und dabei sich selbst vernachlässigen, weil der Tag nur 24 Stunden hat und sie gar nicht alles schaffen KÖNNEN. 

 

Gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen und gleichzeitig Kinder großzuziehen - können wir uns bitte jetzt und hier, zur Feier des heutigen Muttertages, ja nocheinmal kurz vergegenwärtigen, was das bedeutet? Die richtige Ernährung, die richtige Impfung, die richtige Ärztin, das richtige Spielzeug, die richtigen Textilien, der richtige Kindergarten,  der richtige Schulweg, das richtige Auto, der richtige Kindersitz, der richtige Kinderhelm, die richtige zweite Fremdsprache und das richtige Instrument, im richtigen Alter, neben der richtigen Sportart.

 

Die richtige Schule, die richtige Fächerkombination und der richtige Umgang. Überall Fehlerpotential: Wenn wir nur eine falsche Entscheidung treffen, sind unsere Kinder für den Rest ihres Lebens geschädigt, denken wir. So stressen sich viele Mütter und Väter ununterbrochen selbst. Ich kenne nur erschöpfte Eltern. Das ist eine Katastrophe.

 

Jede Entscheidung könnte ein Riesenfehler sein

 

Dann noch das Timing: Die Krankenkassen geben ja zum Glück die Zeiten für die fälligen Kinderarztbesuche mit den praktischen U-Untersuchungen vor und das Alter für die Einschulung steht mehr der weniger fest. Aber: wann geht die Mutter wieder arbeiten und kann sie ihre verpassten Rentenanwartschaften nachholen? Wer geht wann in Elternzeit? Wann sind die Kinder reif für Fremdbetreuung? Welcher Hort? Welcher Hort hat überhaupt wann einen Platz frei und ist da die Rückkehr in den Beruf schon unter Dach und Fach? Wenn der Hort 500 Euro kostet, lohnt es sich da überhaupt, dass Mama in Teilzeit arbeiten geht? Wann kauft wer ein, wann wird was gekocht, wann wird wie gegessen? Bio, glutenfrei, fettarm, eiweissreich, vegan, low carb? Wann wird ferngesehen? Wird überhaupt noch ferngesehen? Wie oft pro Woche baden? Welcher Badezusatz? Doch nicht der mit Nanopartikeln! Und dazu fluoridfreie Zahnpasta? Wann muss man schwimmen und eine Schleife machen können? 

 

Das was Euch Eure Boomer-Eltern vermitelt haben, gilt heute nicht mehr. Sie selbst wurden bereits im großen gesellschaftlichen Umbrüchen groß und dann kam auch noch das Internet. Junge Eltern haben schon lange mehr keine zuverlässigen Normen. 

 

Lasst Euch nicht verunsichern

 

Der richtige Umgang mit Tablets und Social Media, überhaupt: Medienkompetenz. Lasst euch nicht verunsichern und wiegt Euch vor allem auch nicht in falscher Sicherheit, nur weil andere Eltern bei Instagram irgendetwas empfehlen! Das meiste ist Quatsch, weil es nicht auf das eigene Leben übertragbar ist. Es sind daher falsche Ideale und falsche Idole. Hört nicht auf sie. Entwickelt Eure eigenen Normen, die zuerst Euch Sicherheit vermitteln, damit Ihr diese Sicherheit an Eure Kinder weitervermitteln könnt.  Aber krallt Euch nicht an einen scheinheiligen Konservatismus, denn Eure Kinder sollen zukunftsfähig groß und stark werden und nicht rückwärtsgewand. Rückwärtsgewandte Ideale verunsichern mehr als dass sie Sicherheit und Geborgenheit geben. Dagegen können traditionelle Rituale ein großer Segen sein, mehr dazu weiter unten.

 

Parität - beide Eltern sollten gleich viel leisten - auch finanziell?

 

Väter sollen in der Regel nicht nur gleichviel zu Hause mithelfen, sondern gleichzeitig als übliche Besserverdiener den gemeinsamen Lebensstandard halten und ihre Partnerin möglichst so absichern, dass diese durch ihre Karrierepause keine finanziellen Nachteile hat. Was? Ihr habt darüber gar nicht gesprochen? Ich habt Euch vor der Familienplanung keine Gedanken gemacht, wie die Mutter finanziell abgesichert wird? Na, Prost Mahlzeit, das ist Sprengstoff... Und wenn Ihr geheiratet habt, habt Ihr doch hoffentlich einen Ehevertrag gemacht? Ja? Na, dann ist es ja gut. Ich kenne übrigens kein Ehepaar, das es bereut hätte, einen Ehevertrag gemacht zu haben. Menschenskinder. Über das Thema Geld in der Ehe spreche ich später noch an anderer Stelle ausfürhlicher. Ein unglaublicher Zankapfel.

 

Das alte Rollenbild, in dem Väter fein raus waren, wenn sie einmal im Monat eine Gute-Nacht-Geschichte vorlasen, ist futsch. Heute wird von Vätern erwartet, spätestens, sobald die Mütter wieder arbeiten gehen, auch im Haushalt und bei der Kinderbetreuung die Hälfte zu leisten.  Außerdem wollen viele Väter heutzutage auch gerne wesentlich mehr an der Entwicklung ihrer Kinder teilhaben! (Wollen sie das wirklich oder ist es nur eine gesellschaftliche Erwartungshaltung, die sie erfüllen wollen?)

 

Nur ab und zu "mal etwas mehr mithelfen" birgt Konfliktpotential, ganz abgesehen davon, dass Väter vieles genausogut oder sogar besser können, gibt es viele unsausgesprochene Erwartungshaltungen innerhalb der Partnerschaft und innerhalb der Gesellschaft und keiner traut sich, seine Wünsche RECHTZEITIG auszusprechen. Ob es beispielsweise für Väter schön ist, acht bis zehn Stunden am Tag Karriere machen zu müssen, ist gar nicht gewiss. Andererseits fühlen sich viele durchaus wohler, wenn sie a) mehr verdienen als  die Kindsmutter und b) weniger Arbeit im Haushalt übernehmen müssen und c) nach Hause kommen können, wenn die Kidner schon schlafen. Wenn MANN mal ganz ehrlich ist.

 

Wann haben die Eltern denn noch Zeit für sich?

 

Ob und wann die Eltern noch erotische Zweisamkeit miteinander erleben können, ist auch ein unausgesprochenes Riesenthema. Ja, selbstverständlich brauchen sie auch mal etwas Zeit, um in Stimmung zu kommen, aber auch für vermeintlich weniger wichtige Unternehmungen, wie Spaziergänge und Gespräche u.s.w., müssen sie sich verabreden. Noch viel wichtiger finde ich, dass jeder denn auch mal alleine für sich sein kann. Und zwar nicht nur im Bad, sondern auch einfach mal so, ganz allein für sich, um einen Gedanken auch mal zu Ende denken zu können. Das ist keine Selbstverständlichkeit, diese Freiräume müssen gemeinsam an- und abgesprochen werden.

 

Eine funktionierendes Familienleben ist möglich

 

Die perfekte Familie muss generalstabsmäßig geplant und durchorganisiert werden: Jedes Mitglied muss sich seiner Rechte und Pflichten und seines Geld- und Zeit-Budgets bewusst sein und sich daran halten - dann kann es halbwegs reibungslos klappen. Wahnsinnig anstrengend. Das Problem dabei ist der Perfektionsanspruch und der damit einhergehende Stress. Ein funktionierendes Familienleben ist aber nur perfekt, wenn es nicht perfekt ist. Damit diese Unperfektion keinen Stress verursacht, muss sie einkalkuliert werden.

 

Dafür finde ich es durchaus sinnvoll, dass Familien die Kunst einer Familienkonferenz idealerweise einmal pro Woche, zumindest aber einmal im Monat pflegen:  alle Mitglieder sprechen sich alters- und reifegerecht miteinander ab, welche Rechte und Pflichten jeder in den kommenden sieben Tagen hat. Das ist sich genauso gut bewährt, wie das regelmäßige gemeinsame Essen am Tisch.

 

Insgesamt gilt: schraubt Eure Erwartungshaltungen und Ansprüche herunter. Passt sie eurem individuellen Kräftepotental an und lasst Euch nicht von (angeblichen!) gesellschaftlichen oder Social Media Normen verunsichern. 

 

Wo bleibt der Spaß?

 

Wenn die Kinder es als ätzend empfinden, mit den Eltern zusammen zu essen, sollte man sie nicht zwingen, sondern eine Atmosphäre schaffen, die die Kinder einlädt, gerne freiwillig daran teilzuhaben. Was ist denn so schwer daran? Bitte sagt es mir, ich verstehe es nicht. Wenn eine gemeinsame Mahlzeit  nicht täglich geht, dann eben nur einma pro Woche oder einmal pro Monat und wenn die Kinder erwachsen sind, reicht vielleicht einmal pro Jahr, Hauptsache, ihr sitzt zuverlässig regelmäßig zusammen und unterhaltet euch nett. 

 

Und in der regelmäßigen FAMILIENKONFERENZ rekapituliert man zuerst, was gut läuft und redet dann unbedingt auch gewaltfrei und wertschätzend über Probleme.  Dann erarbeitet man gemeinsam (realistische) Lösungen. Das kann zum Beispiel ein Mediennutzungsvertrag für die Kinder sein, ein hervorragendes Konzept aus der Sozialpädagogik, das auch Nichtprofis hilft, Regeln in der Familie zu etablieren, die allen guttun.

 

Jeder von uns hat Idealvorstellungen vom Leben und vom richtige Lifestyle und wenn wir eine Familie gründen wollen, verfallen wir immer in die selben Klischees. Eine Junge, ein Mädchen, ein Haus, zwei Autos, ein Hund, vielleicht noch zweimal Urlaub pro Jahr gemeinsam? Offenbar ist es irgendwie archetypisch in vielen von uns angelegt, dass wir in jungen Jahren davon träumen, mit unseren Kindern Pickniks zu machen, bei denen Väter mit ihren Kindern ballspielen und Mütter die Kunst des schönen Ankleidens pflegen wollen und Blumenkränze flechten. In der profanen Familienrealität gibt es aber leider nur sehr wenige Momente, in denen diese hellblau-rosa Wunschträume ausgelebt werden können und ich befürchte, wenn man es einmal ehrlich mitzählen würde, würde herauskommen, dass sich Mütter mit jedem Kind höchstens drei Mal im Leben bei der Frage der richtigen Bekleidung einig sind und dass Väter durchschnittlich einmal pro Kindheit pro Sohn richtig viel Spaß beim Fussballspielen auf einer Wiese haben. Vielleicht öfter, wenn man mit seiner Familie öfter in den Urlaub fährt, aber immer weniger, als man sich erhofft hatte, bevor man die Kinder bekam.

 

Manchmal beginnen wir, in unserem Familienleben gute Momente künstlich herbeizaubern zu wollen ("das wird ganz toll!") und wenn sie da sind, bemerken die Kinder deutlich, ob die Freude der Eltern in diesen Momenten (z.B. auf dem Abenteuerspielplatz, beim Strandburgbauen, Picknick, Ausflug, Zirkus- oder Zoobesuch) jetzt echt ist oder vor lauter Stress nur gespielt - und spätestens, wenn der Zwang zum Glücklichsein in den Zwang zum Glücklichmachen umschlägt, ist ein Familienfest wie Weihnachten verdorben. Ich glaube, deshalb hat man bei vielen Gelegenheiten das Beschenken hinzuerfunden, damit zumindest die Kinder sich trotzdem darauf freuen. Für Eltern ist Weihnachten der größte Stress im Jahr, Ausnhamezustand. Wie dankbar nehmen sie den Vorsatz "Wir schenken uns nichts" an, damit die Geschenkesuche für den oder die Liebste nicht auch noch zu Stress führt, aber insgeheim freut sich jeder inshgeheim doch über eine kleine Aufmerksamkeit. Für den Fall besorgt man dann doch eine, damit man nicht mit leeren Händen dasteht. Wir wollen positiv überrascht werden - das geht aber nur, wenn wir gar keine Erwartungen haben. Wie kann man diesen Zustand erreichen?

 

Routinen sind wichtig

 

An Muttertagen wie heute, schlüpft wieder jedes Familienmitglied in seine traditionelle Rolle und einmal im Jahr einen Frühstückstisch mit Blümchen und Orangensaft hinzukriegen, ist ja nun auch wirklich nicht so schwierig. Da weiß jeder wie die Erwartungen sind und es funktioniert, wenn sich alle an die üblichen Regeln halten - diese geben Orientiertung und Sicherheit. Daher sind Rituale in der Familie so wichtig.

 

Auch Osterrituale sind immer gleich: Frühstücken, Eier oder Geschenke suchen, Plant Eure Ritale GEMEINSAM und optiemiert sie jedes Jahr im Familienrat: Wie ein Debriefing schaut ihr, was hat gut geklappt und was würde Euch zukünftig noch mehr Freude bereiten. Ein Beispiel: Das ewig gleiche Weihnachtsrital wurde verbessert, als meine Familie eines Tages beschlossen hat, nur selbstgemachte Geschenke zu machen oder etwas zu kaufen, das der regionalen Wirtschaft dient, also, indem man nur bei Kleinbertireben in der Nähe einkauft. 

 

Gute Erinnerungen durch wiederkehrende Rituale schaffen Geborgenheit

 

Immer wiederkehrende Routinen helfen übrigens auch, sich an die schönen Momente später überaupt noch zu erinnern. Um die Erinnerung wachzuhalten, empfehle ich, Eure Familienfotos und unbedingt auch auszudrucken. An Printfotos erinnert man sich, an digitale nur, wenn man auch sie immer wieder anschaut, aber bei der Inflation an digitalen Bildern und der Überschwemmung der Fotos und Videos von anderen in Sozialen Medien, gelingt es kaum, das hat neurologische Gründe. Dabei sind POSITIVE Erinnerungen der Kindheit unerlässlich, um Urvertrauen aufbauen zu können. 

 

Fehler, Enttäuschungen und schlechte Momente können in der Erinnerung übertrumpft werden durch gute und schöne Momente, wenn man sich an sie erinnern kann. Da schlechte Ereignisse sich ebenfalls neulogisch bedingt - eher in das Gedächtnis eingraben, als gute, ist es wichtig, die Erinnerung an die guten stets wach zu halten. Wiederholtes Fotosanschauen und Geschichtenerzählen helfen dabei enorm. Diaabende sind ja aus der Mode gekommen, das ist schade, daher sollte man dieses Ritual nach einem Urlaub oder einem Fest mit modernen Medien oder ausgedruckten Fotos neu etablieren. 

 

Wir schaffen das schon - das Problem mit den Erwartungshaltungen

 

Und was ist im Alltag? Da klappt das oft nicht und trotzdem finde ich, könnten wir uns auch ohne Feiertage miteinander ein klein wenig zufriedener sein, wenn nicht gar glücklicher, wenn wir uns mehr Mühe dabei geben, uns weniger Mühe zu geben;-) Denn je gestresster Eltern sind, umso weniger könnten sie ihren Kindern Freude, Glück und Geborgenheit vermitteln. Vergesst Euren also Perfektionanspruch, wenn Ihr Euch und Euren Kindern eine Freude machen wollt. Nebenbei:

 

Liebe Eltern, ich schlage vor, Ihr strebt für den Alltag nur einen 75%igen Perfektionsgrad an und verpflichtet Euch, kategorisch 25% offen zu lassen für Faulheiten, Träumereien, Schusseligkeiten, Vergesslichkeiten, Alleinesein, Extase, Kreuzworträtsel, Loch in die Wand starren. Und Ihr nennt das einfach "Erfahrung sammeln", "Meditation" oder "Kopfyoga". Und bitte verschwendet diese wertvollen 25 Prozent nicht mit Social Media. Und lasst auch Eure Kinder nicht unbeaufsichtigt das Internet benutzen. Darauf gehe ich an anderer Stelle noch näher ein.

 

Gelassenheit: Lasst es sein

 

Außerdem hilfreich: Einmal pro Woche wird eine Familiensitzung gemacht und dabei packt jeder ehrlich aus, was er alles geschafft hat und hoffentlich auch, was alles zum Glück NICHT geschafft wurde, was liegen geblieben ist, was nachgeholt werden kann oder auch nicht, also, was man eigentlich gar nicht braucht, weil sich herausstellt, dass es überfordernd oder total wurscht ist.

 

Dann erzählt Ihr Euch gegenseitig, ob Ihr stattdessen etwas geträumt habt, ein Luftschloss gebaut habt oder einfach mal eine Stunde nur schön gemalt oder gebastelt habt oder wunderbar UNPRODUKTIV wart. Gelassenheit tut Euch und Euren Kindern gut und fast könnte man sagen, Gelassenheit kommt von "Lassen". Der deutsche Begriff "Seinlassen" oder die Aufforderung "Lass das sein" meint: etwas nicht zu machen, etwas nicht zu verändern, sondern es so sein zu lassen, wie es ist und nicht daran zu rühren.

 

Dann macht Ihr in Euer Familienkonferenz den Plan für die kommende Woche und wenn Ihr Lust habt, könnt Ihre ja das Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel herausholen und eine oder zwei Runden zusammen spielen.

 

Schwächen zugeben

 

Das ALLERWICHTIGSTE: Sagt Euren Kindern, wenn Ihr etwas nicht könnt. Kinder müssen  frühzeitig lernen, dass ihre Eltern nicht perfekt sind, aber dass sie immer alles tun, was sie können, um ihre Kinder glücklich zu machen. Manchmal ist man schwach oder krank oder man kann eben nicht gut kochen oder nähen oder basteln oder spielen. Oder man hat wenig Geld. Dann müsst ihr den Kindern einen Ersatz anbieten, der ihnen Geborgenheit  gibt. Sonst kommt Ihr Eurer Verantwortung als Eltern nicht nach. Tut auf keinen Fall so, als würdet Ihr, nur weil ihr erwachsen seid, alles können. Kinder durchschauen das und das birgt vollkommen unnötigen Stress. 

 

Arme Kinder blicken später niemals zurück auf mangelndes Geld, sondern immer nur auf mangelnde Zuwendung zurück. Und wenn Ihr mal etwas nicht wisst, sagt: "Das weiß ich jetzt auch nicht." Kinder müssen lernen, dass Eltern aufgrund ihrer größeren Lebenserfahrung zwar alles bestimmen dürfen, aber dass sie nicht alles können und wissen.

 

Jeder Elternteil kann IRGENDWAS, das den Kindern Spaß macht. Findet es gemeinsam heraus. Seid offen für die Klugheit und den Witz Eurer Kinder - lasst Euch von ihnen positiv überraschen, wenn ihr sie fragt: "Was würdest du an meiner Stelle tun?"

 

Wie immer gilt: hier werden bloß Klischees behandelt und selbstverständlich bestätigen viele prachtvolle Ausnahmen die Regel.

Wenn du diesen Beitrag teilen, liken oder kommentieren willst, sei dir bewusst, dass du automatisch einen Teil deiner Privatsphäre aufgibst. Ich freue mich genauso über eine E-Mail oder Snailmail an Dr. phil. Ariane Windhorst, Heilpraxis für Psychotherapie (HeilpG), Cäcilienstraße 19, 30519 Hannover-Döhren oder einen Anruf unter 0163-2612934. Und WhatsApp habe ich auch...